Laucha. Jedes Jahr in der Sommerzeit plant die Sparte Ultraleicht des Luftsportvereins Laucha-Dorndorf einen Flug mit den Ultraleichtflugzeugen von über 100 km auf einen Flugplatz in der ferneren Umgebung um gemeinsam den Überlandflug zu genießen. So besuchten die Luftsportler am letzten Juliwochenende die 175 km entfernte Lausitzer Seenlandschaft.
Ziel war diesmal wieder der Flugplatz Kleinkoschen im Lausitzer Seenland, der in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der Sperrungen durch die LMBV wegen Böschungsabbrüchen übergangsweise nicht anfliegbar war. Der kleine Platz mit zwei Start- und Landebahnen bietet sich für die Ultraleichtflieger aus Laucha an, da man von hier aus herrliche Eindrücke bei schönstem Wetter über rekultivierte Seen mit den neuangelegte Verbindungskanälen in kurzer Zeit erfliegen kann. Aber auch ausgedehnte Erkundungen südlich von Dresden nach Pirna und zum Elbstandsteingebirge standen auf dem Programm.
Natürlich werden aber auch regionale Besonderheiten besucht – in diesem Jahr das Kraftwerk Schwarze Pumpe. Zwei 800 MW-Blocks produzieren hier aus Braunkohle der vier noch aktiven Tagebaue der Region Strom für das 380 kV-Landesnetz. Nach einem ausführlichen informativen Vortrag zur Kraftwerkstechnik an interaktiven Schaubildern im Besucherzentrum konnten die Gipsproduktion – Abprodukt der Rauchgasentschwefelung – und das Generator- und Turbinenhaus mit Steuerzentrale besichtigt werden. Die Heizanlage des Dampferzeugers ist allerdings real so durch Anbauten umschlossen, das nur eine Erklärung am Schaubild den Prozess verständlicher macht. Krönender Abschluss war der Aufstieg zum Ausblick von der Panorama-Plattform in 160 m Höhe – glücklicherweise mit Fahrstuhl – zu einer herrlicher Aussicht über das Kraftwerk, die angeschlossene Brikettfabrik und die umliegenden Seen der Lausitz.
Auch das Bootfahren auf dem Geierswalder See und tägliche Abkühlung beim Baden im Senftenberger See ergänzten am Ausflugswochenende die Eindrücke. Speziell die Abkühlung beim Baden war bei den hochsommerlichen Temperaturen sehr entspannend, zumal sich jeweils in den späteren Abendstunden auch die Mücken der Region als zusätzliche Gäste am Grill auf dem Flugplatz einfanden. Der Rückflug führte nördlich um Leipzig/Halle vorbei an Renneritz, dem Petersberg bei Halle und dem Süßen See wieder zum Flugplatz Laucha/Dorndorf in die heimatliche Unstrutregion.
Der nächste gemeinsame Termin für die UL-Piloten ist das alljährliche bundesweite Minimumtreffen (Drachen mit Hilfsmotor) zum Tag der offenen Tür des Luftsportvereins Laucha-Dorndorf am letzten Augustwochenende, in diesem Jahr am 24./25. August. Zu dem Termin sind Gäste aus nah und fern zum Besuch auf dem Lauchaer Flugplatzes eingeladen – nicht zuletzt auch zur Nutzung der Möglichkeiten zum Gästeflug in die schöne Saale-Unstrut-Region.
A. Jebsen